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25 Jahre ehrenamtliche Arbeit des Fördervereins „Erdöl und Heimat e.V.“ Reinkenhagen

Sundhagen, den 21. 10. 2020
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25 Jahre ehrenamtliche Arbeit des Fördervereins „Erdöl und Heimat e.V.“ Reinkenhagen

 

— Gedanken des Vereinsvorsitzenden, Dipl.-Ing. (FH) Dieter Landes —

 

Der Förderverein „Erdöl und Heimat e.V.“ Reinkenhagen blickt am 25.10.2020 auf sein 25- jähriges

Bestehen zurück. Ein würdiger Anlass für eine Bewertung der Vereinsgeschichte, für eine Bestandsaufnahme des Erreichten und das Setzen von Prämissen für die Zukunft des Vereins, mit seinem Sitz / seiner Wirkungsstätte — Erdölmuseum Reinkenhagen (hier im neuen Kleid).

Erdölmuseum Reinkehagen

Im Rahmen einer Feierstunde sollte dieser Tag festlich begangen werden. Eine Zusammenkunft der Vereinsmitglieder mit Gästen und Unterstützern ist derzeit pandemiebedingt nicht möglich. Die Hygieneanforderungen sowie unsere Altersstruktur lassen das Abhalten einer solchen Festveranstaltung gegenwärtig nicht zu. Das erfordert auch bei den Vereinsmitgliedern und deren Partnern Verständnis und Verzicht auf gewohnte und beliebte Aktivitäten im Miteinander.

 

Im Durchschnitt beträgt das Alter unserer derzeit 88 Vereinsmitglieder schon beachtliche 77,6 Jahre.  Die durchschnittliche Vereinszugehörigkeit beläuft sich auf 14,5 Jahre. Ich selbst kann es mir nicht recht erklären, mit meinen 82 Jahren heute noch aktiv dabei zu sein.

„Schuld“ daran aber war und ist der Zusammenhalt unserer Fachleute der Erdöl- und Erdgasindustrie aus dem Inland und Ausland. Aber auch die interessanten Aufgaben beim Auf- und Ausbaues des Erdölmuseums und die Hilfestellungen / Mitwirkung von Unterstützern aus dem regionalen und Branchenumfeld haben dazu beigetragen.

Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement.

 

Nur mit Ihrer Hilfe war es möglich, das Museum aufzubauen. Alle bereitgestellten Exponate und finanziellen Mittel wurden für den Aufbau des Museums, die Sammlungen und den Erhaltung der Exponate sowie deren Präsentation eingesetzt!

 

Die Mitglieder sind mit Leidenschaft dabei, das Museum in seiner jetzigen Form zu erhalten und weiter auszubauen. Man möge es uns nachsehen, dass die Fülle der Exponate in den Räumlichkeiten für manchen Museumsbesucher erdrückend erscheint. Doch jeder Betrachter erkennt das breite wissenschaftlich-technische Spektrum der Erdöl-/Erdgasindustrie und würdigt den Fleiß, den die Mitglieder des Vereins beim Aufbau und der Darstellung der Exponate des Museums zur Wissensvermittlung und Förderung des Geschichtsbewusstseins, auch aus den persönlichen Erfahrungen bei ihrer einstigen Tätigkeit in der Geologischen Industrie, vollbracht haben. Letzter Aspekt wird besonders bei Museumsführungen durch unsere Mitglieder deutlich und oft auch näher beleuchtet.

Das Motto unserer Vereinsarbeit bringt Sinn und Zweck der ehrenamtlichen Tätigkeit auf den Punkt:

 

Vergangenes und Gegenwart, Erhofftes und Erreichtes,

nichts wollen wir vergessen, schon gar nicht vergessen machen!

 

Gesteinsproben aus regionalen Tiefbohrungen,  die bis zum Ordovizium vorliegen  (1961 – 1987)

Gesteinsproben aus regionalen Tiefbohrungen,

die bis zum Ordovizium vorliegen  (1961 – 1987)

Wir präsentieren in unserer

Ausstellung die Geschichte

der Entstehung von

Erdöl und Erdgas mit

der Bildung von Lagerstätten,

deren Suche und Erkundung,

sowie die Gewinnung dieser

Rohstoffe; und veranschaulichen

einzelne Prozesse mit einer

Vielzahl an technischen Geräten,

Ausrüstungen, speziellen Werkzeugen,

Gesteinsproben und Dokumenten.

Auch den Aufbau und Besonderheiten

der Gelogischen Industrie der DDR,

speziell der Erdöl- und Erdgasindustrie,

kann der Besucher verfolgen.

Außerdem gibt es für Besucher noch

eine ganze Menge an

Heimatgeschichtlichem zu entdecken.

 

Mit der Bildung der Großgemeinde Sundhagen wusste der Bürgermeister, Herr Krüger, nicht, ob das Museum noch erhalten werden kann. Hilfen vom Land flossen in andere Projekte. Die Entscheidung zum Schulneubau in Miltzow ließen den Gedanken reifen, ein Erdöl-Kabinett mit einzubauen und das Museum zu schließen.

Wir konnten uns mit dem Plan der Liquidierung des Erdölmuseums nicht anfreunden und suchten nach Mitteln und Wegen dies zu verhindern. Darüber sprachen wir mit dem Wirtschaftsminister und dem Kultusministerium in Schwerin, wurden Mitglied im Museumsverband des Landes, ohne für das Problem auf diesen Wegen einer Lösung herbeiführen zu können. Wir wandten uns dann auf Empfehlung des Kultusministeriums zwecks Fusionierung an Dr. Schröder, den Leiter des Pommernmuseums in Greifswald; auch die angeregte Zusammenlegung der Museen von Grimmen und Reinkenhagen sowie weitere Lösungsansätze führten nicht zum gewünschten Ergebnis.

Auf der Wahlveranstaltung des Museumsverbandes M-V vom Oktober 2017 wurde zudem klar zum Ausdruck gebracht, Bestandsschutz haben nur Archive, aber keine Museen.

Trotz dieser Negativbilanz unserer Bemühungen werden wir weiterhin alles daran setzen, dass das Erdölmuseum Reinkenhagen mit seinen 2 Technischen Denkmalen noch attraktiver wird und auch in der Zukunft erhalten bleibt.

 

Wir haben dafür gesorgt, dass das Museum eine neu gestaltete Fassade mit der entsprechenden Aufschrift erhielt. Ein Informationsprogramm zur Führung über das Außengelände und die Museumsräume, mit Erklärungen zu einzelnen Exponaten wurde erarbeitet und ausleihbare Personenführungsgeräte, sog. Audioguides angeschafft. Sie gestatten es den Besuchern sich selbständig mit den Museumsinhalten und speziellen Exponaten vertraut zu machen. Darüber hinaus konnten in den zurückliegenden Jahren wieder eine Reihe von Exponaten instandgesetzt sowie neue attraktive Ausstellungsstücke angeschafft und präsentiert werden.

 

Bohrtechnik

Unsere neuesten Exponate – spezielle tiefbohrtechnische Ausrüstungen,

vor Leitungsabschnitten der Nord Stream- und NEL- Pipelines

 

Die Leiterin des Erdölmuseums, Frau Prütz, führt das Museum vorbildlich und legt sie sehr großen Wert auf Ordnung und Sauberkeit. Die Museumsbesucher, Mitglieder örtlicher Vereine und Bürger, die das Gebäude für Zusammenkünfte, kulturelle Veranstaltungen, Übungsstunden und Feierlichkeiten nutzen, werden unterstützt und fürsorglich betreut. Auch für private Feierlichkeiten werden die Räumlichkeiten – wenn möglich - zur Verfügung gestellt.  Die Mitglieder des Vereins halten diese einzige im Osten Deutschlands existierende Einrichtung auch geschichtlich und überregional für bedeutungsvoll und erhaltenswert.                                                           

Unabhängig von dem Bestandsproblem ist es mir ein persönliches Anliegen, mich stellvertretend für alle Unterstützer und Förderer des Museums bzw. unseres Fördervereins - in erster Linie beim Landkreis und der Gemeinde - zu bedanken, die uns von der ersten Stunde an die Möglichkeit gaben, ein zunächst heimatkundliches, das heutige naturwissenschaftlich – technische Museum aufzubauen und immer besser auszugestalten.

Nicht nur für technische und organisatorische Hilfestellungen, auch für jede finanzielle Beihilfe sind wir sehr dankbar.

Wenn Sie, liebe Leser, auch einen finanziellen Beitrag zur Förderung unserer Arbeit für das Erdölmuseum leisten wollen, können Sie dies auch per Überweisung auf unser Konto bei der SPK Vorpommern, BLZ 150 505 00, Konto-Nr. 63 3000 183 (IBAN: DE 90 1505 0500 0633 0001 83) tun.

 

Natürlich erschließt sich dem Besucher auch die positive Entwicklung der Gemeinde Reinkenhagen und der Stadt Grimmen in den Jahren der Erdölförderung. Die Reaktionen der Besucher, zum Teil im Besucherbuch festgehalten zeugen davon: unser Projekt ist gelungen. Höchste Wertschätzung erfahren immer wieder die  Originaldokumente und Darstellungen, die einen ganzen  bergbaulichen Industriezweig charakterisieren, die Vielzahl von Großgeräten im Originalzustand und die wissenschaftlich-technischen Zusammenhänge, die auf einfache Art und Weise aufgezeigt, dem Betrachter vermittelt werden.

Besonders Interesse wecken die Exponate der Erdölverarbeitung und die Informationen über die vielen Erzeugnisse, die für uns wie selbstverständlich zum täglichen Leben gehören, aber ohne Erdöl gar nicht herstellbar wären.

 Ein Museum zum Anfassen - das sollten Sie sich in Familie, im Kreis von Gleichgesinnten, Freunden oder auch allein ansehen; dazu sind Sie recht herzlich eingeladen.

 

Liebe Leserinnen und Leser, mit diesen Zeilen wollte ich Sie auf die Hauptprobleme unserer Arbeit aufmerksam machen und Sie gleichzeitig bitten, das Erdölmuseum zu besuchen. Sie bringen damit Ihre Verbundenheit zur Region und Ihre Unterstützung zum Erhalt dieser  geschichtsträchtigen Einrichtung zum Ausdruck. Wir bieten Ihnen einen interessanten Rundgang und die Vereinsmitglieder stehen gern Rede und Antwort.            

 

Glück auf!

 

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